Südafrika

Südafrika war unsere erste Station der Weltreise. Als wir in Johannesburg angekommen sind, haben wir die erste Nacht zur Erholung genutzt. Am nächsten Tag ging es nämlich schon in Richtung Hazyview zum Krüger Nationalpark. Eigentlich wollten wir die Strecke von ca. 450 KM mit dem Bus fahren, allerdings haben wir uns kurzfristig für einen Mietwagen entschieden. Gesagt, getan, haben wir einen Hyundai i10 bei AVIS angemietet. Problematisch und gewöhnungsbedürftig war 1. der Linksverkehr und 2. das Lenkrad rechts am Auto. Aber man hat sich relativ schnell daran gewöhnt, nur ab und an musste man daran erinnert werden. 

Als wir dann Nachmittags rum im Hostel ankamen, haben wir spontan entschieden zum God's Window zu fahren. Ein Aussichtspunkt, das etwa 40 KM von Hazyview entfernt ist. 

 

Im Hostel angekommen haben wir dann unsere nächste Malaria-Tablette eingenommen, da der Krüger Nationalpark als Malariagebiet deklariert ist. Da es gegen Malaria keine Impfung besteht, muss man täglich eine Tablette vor, während und nach dem Verlassen des Gebietes einnehmen. Der Hostelbesitzer hat uns aber ausdrücklich davor gewarnt, diese gefährlichen Tabletten einzunehmen. Es war 1. keine Mückensaison und 2. ist das eigentliche Malariagebiet mehrere hundert Kilometer östlich vom Nationalpark. In der Tat waren Nebenwirkungen, wie Müdigkeit und Lustlosigkeit, zu spüren. Am Tag darauf haben wir uns dann entschieden die Tabletten abzusetzen, was auch gut und richtig war.

 

Der erste Tag im Krüger Nationalpark stand an und wir waren um kurz vor 6 Uhr vor den Toren des Parks, um vielleicht die morgendlichen Aktivitäten der Tiere zu beobachten. Wir haben uns auch dazu entschieden die Tour auf eigene Faust durchzuführen, sodass wir flexibler sein können. Zudem war es die kostengünstigere Variante. Unser Ziel war es, die Big-5 von Afrika zu sehen. Diese sind Elefanten, Büffel, Löwen, Nashörner und Leoparden. Das haben wir dann nach zwei Tagen mit einem Aufenthalt von jeweils 12 Stunden geschafft. Am atemberaubendsten war für uns der Moment, als plötzlich ein Löwenpaar neben unserem Auto auftauchte. Ein Gefühl, das mit Worten nicht zu beschreiben ist. Diese Tiere strahlten eine unglaubliche Kraft aus, das gleichzeitig so majestätisch wirkte. Ein anderer Moment, das Burcu fast einen Herzinfarkt bescherte, war als eine Elefantenmutter mit ihren Kindern die Straße überqueren wollte. Erst sah es nach einer normalen Situation aus, jedoch kam sie dann direkt auf unser Auto zu. Etwa 2 Meter vorher setzten wir den Rückwärtsgang ein und fuhren langsam zurück. Die Situation entspannte sich aber schnell, nur Burcu nicht. Eine weitere Geschichte ereignete sich als wir ca. 25km/h zu schnell fuhren und uns die südafrikanische Polizei anhielt. Samet, der im Bestechen von ausländischen Polizisten geübt ist, drückte dem Polizeibeamten umgerechnet 12 Euro in die Hand und damit war die Sache erledigt. 

 

Als wir Hazyview am nächsten Morgen verliessen, sind wir zum Blyde River Canyon gefahren. Der Canyon ist der größte grüne Canyon der Welt. Die Fahrt auf die Spitze war mit dem Kleinwagen ein echtes Abenteuer, da es keine gepflasterte Straße war, sondern aus Geröll und Steinen bestand. Die Aussicht dort oben zahlte sich jedoch voll aus. 

 

Am Abend in Johannesburg angekommen, hat die portugiesische Airbnb Gastgeberin uns freundlich empfangen und uns das Gefühl gegeben, dass Jo'burg (so nennen es die Johannesburger selbst) eine extrem unsichere Stadt ist. Sie riet uns das Anhalten bei roten "Robots" (die südafrikanische Bezeichnung für Ampel) zu meiden und vorausschauend zu fahren. Wir haben uns aber unbewusst nicht daran gehalten, da wir oft mehr mit der Navigation beschäftigt waren.

 

Unseren letzten Tag in Jo'burg haben wir in einem Freizeitpark verbracht. Der Themenpark war recht klein und es gab nur zwei gute Achterbahnen. Aber für 12€ Eintritt konnte man nicht meckern. 

 

Die erste Woche war rum und es ging auf nach Kapstadt. Dort haben wir eine Woche. bei einer Familie im Stadtteil Woodstock verbracht, das man Abends eher meiden sollte, aber keineswegs unsicher war. Wir haben die typischen Touristenattraktionen, wie Kirstenbosch Garden, Waterfront, Kap der guten Hoffnung, Pinguinen-Besichtigung am Boulders Beach, die bunten Häuser am Bokaap, Camps bay Beach oder aber den Companies Garden, abgeklappert. Das absolute Highlight hier war das Besteigen des Tafelbergs. Nach ca. 3 Stunden und mehreren Pausen hatten wir es von ganz unten nach ganz oben geschafft. Das i-Tüpfelchen war dann das Abseilen von der Spitze des Tafelbergs. Samet hat sich spontan entschieden das Angebot oben anzunehmen und seilte sich 100 Meter ab. Ein atemberaubendes Gefühl sich mit beiden Beinen an den Felsen abzustoßen und nichts unter den Füßen zu spüren. Die Aussicht: einfach unbezahlbar. 

 

Eine ebenfalls fantastische Aussicht hat man vom Lion's Head. Der Weg nach oben auf den kleinen berg ist jedenfalls steiler als der Tafelberg und man hat eine insgesamt schönere Aussicht auf Kapstadt und den Tafelberg. Burcu hatte sich entschieden den Lion's Head nicht zu besteigen und wartete ca. 3 Stunden im Auto. Sie war kurz davor die Polizei zu benachrichtigen, weil sie sich Sorgen machte. Ein Blinken von einer Stirnlampe aus dem Berg heraus gab ihrer Fantasie den Rest. Sie nahm es als Notruf auf. Aber glücklicherweise kam Samet dann doch heile zurück. 

 

Interessent war auch, dass wir den Enkelsohn eines ehemaligen mosambikanischen Präsidenten kennengelernt haben. Er hat uns viele interessante Geschichten aus seinem Land, das mal eine portugiesische Kolonie war, erzählt. Wir baten ihn eines Abends mit uns zusammen zu essen und bereiteten mit afrikanischen Gewürzen Chicken Wings zu. Dass es derart scharf und unsere Münder regelrecht betäuben wird, hatten wir nicht vermutet. Selbst der Rauch aus dem Ofen verteilte sich im gesamten Haus und führte zu Hustenanfällen. Wir wissen nicht ob er es aus Höflichkeit gegessen hat, aber offensichtlich schmeckte es ihm. 

 

Neben ganz vielen Abenteuern haben wir uns ja auch vorgenommen mit der Spendenaktionen bedürftigen Menschen zu helfen. Nach der Weitergabe von vereinzelten Spenden haben wir durch Zufall ein beeindruckendes, älteres Paar kennengelernt; Galieja und Halim. Sie waren die Ansprechpartner der Armen in dem Stadtviertel um Bokaap. Sie halfen uns dabei die zahlreichen Spenden aus Deutschland an Bedürftige zu übergeben. Es war herzzerreißend zu sehen, wie wenig diese Menschen haben und wir gleichzeitig so viel. Es war dennoch ein schönes Gefühl ihre Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle für die zahlreichen Spenden, denn ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen.

 

Insgesamt war Südafrika eine tolle Reise und ist wärmstens zu empfehlen. Für Europäer ist es zudem relativ kostengünstig. 

 

Reisezeitraum: September/Oktober

Wetter: 25 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 2 Wochen

Übernachtung via: Airbnb, Hostel

Übernachtungskosten: ca. 25€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 15€ pro Pers

Vereinigte Arabische Emirate

Weiter ging es in den nahen Osten und der Metropole in der Wüste: Dubai. Diesen Aufenthalt haben wir primär als 6-tägigen Stopover genutzt, da wir ursprünglich direkt nach Indien durchfliegen wollten. Die Fluggesellschaft Emirates ermöglicht es allerdings kostenlos den Stopover zu verlängern. Dubai gleicht eben keiner anderen Metropole und schon gar nicht anderen arabischen Städten. Hier wurde mitten in der Wüste beinahe alles künstlich erschaffen und dennoch ist es eine beeindruckende Stadt. Menschen und Unternehmen aus aller Welt sind hier zu finden. Dubai hat immer den Anspruch die größten Attraktionen der Welt zu bieten. Sei es ein Gebäude, ein Hotel, eine Shopping Mall oder aber ein Freizeitpark. 

 

Wir haben die Dubai Mall besucht, die zweifelsfrei zu den größten der Welt gehört. Es ist wie eine kleine Stadt und man findet wirklich alles hier drin. Am meisten haben wir uns dabei auf Cheesecake Factory gefreut, die den besten Cheesecake der Welt backen; den Oreo Dream Extreme. Zusammen mit Funda und Serhat, die "zufällig" ihre Flitterwochen in Dubai verbrachten. Natürlich steckten die Männer hinter dem Plan, das sie die Frauen nicht über das geplante Treffen informierten um sie zu überraschen. Das glückte den Männern auch, aber mit einigen Hindernissen. Die Frauen waren natürlich sprachlos und wir brachten das frisch verheiratete Paar erst einmal zu McDonald's. 

 

Am nächsten Tag fuhren wir dann alle gemeinsam nach Abu Dhabi um die weisse Moschee, Grand Zayed Mosque, zu besuchen. Es ist mit all ihren Details die schönste Moschee, die wir je gesehen haben. 

 

Für Adrenalin sorgte dann am Tag danach das Jetski Fahren. Für umgerechnet 40 Euro haben wir eine Stunde lang jede Menge Spaß gehabt. Dabei haben wir es geschafft, zwei mal uns aus dem Jetski zu katapultieren. Serhat aber, hat Burcu 3 Liter Salzwasser trinken lassen, indem er eine Welle mit seinem Jetski erzeugt hat als wir einmal ins Wasser fielen. Das hat aber den Spaß nicht getrübt und eher zu Rache angestachelt. 

 

Am Abend sind wir dann zu einer Beach Party im Nassimi Beach (Danke für den Tipp Samira), am Atlantis Hotel. Das Hotel ist schon sehr beeindruckend, allerdings führen sie einen Aquazoo, das wir nicht gut heissen oder unterstützen. Die Location, Stimmung und Aussicht im Nasimi Beach waren schon klasse. Die Shisha im Nassimi Beach war allerdings nicht der Knüller (die beste Apfelpfeiffe gibt es immer noch im Nasibi in Krefeld). 

 

Zu erwähnen wäre da noch die 10 minütige Fontänenshow am Burj Khalifa. Die Fontänen schiessen bis zu 50 Meter in die Höhe. Eine kostenlose Show, die zu jedem Dubaibesuch gehört. 

 

Insgesamt eine Stadt, die man gesehen haben sollte. Auch wenn viele das Künstliche kritisieren, ist es trotzdem für 3-5 Tage sehenswert. Vor allem die Gegend um Jumeirah Beach Resort ist ideal zum verweilen. Eine Safari-Tour haben wir nicht gemacht, wurde uns aber empfohlen. 

 

 

Reisezeitraum: Oktober

Wetter: 36 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 6 Tage

Übernachtung via: Airbnb

Übernachtungskosten: ca. 25€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 20€ pro Person pro Tag

Indien

Puuuuh....Indien....was kann man da nur schreiben?!  Das einzige Land wo wir offiziell ein Visum beantragen mussten. Der Stress begann schon am Flughafen in Neu Delhi, als eine Herde von Taxifahrern uns fragten wo wir hin müssen. 

 

Hinzu kam, dass unser Hotel (die Baracke hat die Bezeichnung Hotel nicht verdient) mitten in einem Basar war und schon beim Aussteigen zig Inder auf uns zukamen, die sich mit uns unterhalten wollten und uns die Hand schüttelten. Am Anfang waren wir noch freundlich und erwiderten ihre Fragen nach touristischer Manier. Die Freundlichkeit und Geduld nahm jedoch mit jeder weiteren Person und Frage ab. Die Top drei Fragen waren dabei:

 

1. Excuse me?

2. Where are you from? 

3. Do you need a tuktuk (Ein motorisiertes Dreirad)?

 

Und das im Zweiminutentakt, manchmal auch im Fünfsekundentakt. Als wir dann am ersten Tag die Gegend erkunden wollten, hat uns ein Mann verfolgt. Wir haben daraufhin eine Touristenagentur aufgesucht und wollten uns ursprünglich über Neu Delhi informieren. Herausgekommen ist dabei eine überteuerte dreitägige Tour zum Taj Mahal in Agra und zum sogenannten Pink City in Jaipur (Pink City, weil es angeblich von weiter oben Pink aussieht, was natürlich völliger Humbug war). Die ganze Tour über hatten wir einen privaten Fahrer namens Vicky, der uns mit seinem Tata (indische Automarke, die ungefähr so gemütlich war wie eine Holzbank) von A nach B fuhr. Dabei hat er alle 1,5 Stunden gerülpst, gerotzt oder sonst für Laute von sich gegeben. Nach der Tour fragte er auch noch dreist, wie viel wir ihm Trinkgeld geben möchten. Auf diese Frage waren wir nicht vorbereitet, also boten wir ihm 1000 Rupien (ca. 13 Euro) an. Daraufhin lachte er und meinte nur: "No". Wir setzten einen 500er noch oben drauf und er sagte, davon kann er sich nicht einmal eine Pizza kaufen. In Indien bekommt man für das Geld 8 Pizzen. Da denkt man, die Dreistigkeit ist nicht zu überbieten, aber da hat man nicht mit Vicky gerechnet...er nahm aus unserer Hand einen 500er und gab uns 200 zurück, sodass er insgesamt 1800 Rupien (ca. 24 Euro) Trinkgeld bekommen hat. Warum sind wir nicht einfach ausgestiegen und haben das Trinkgeld behalten? Weil er uns am nächsten Morgen abholen und uns zum Flughafen fahren sollte. Wir wollten es nicht riskieren, dass er uns sitzen lässt. Ach ja, er war mit dem Trinkgeld immer noch nicht zufrieden gewesen. 

 

Als wir dann die Nacht in einem Hotel verbrachten mussten wir am nächsten Morgen feststellen, dass wir das Bett mit ungefähr weiteren 300 Lebewesen geteilt haben. Kleine schwarze Insekten flogen direkt von der Lüftung aus in unser weißes Bett. Das sah aus wie Striaccatella Eis, nur halt weniger appetitlich. 

 

Zum Taj Mahal kann man sagen, dass es ein schönes Gebäude ist, aber mehr auch nicht. Neu Delhi selbst ist eine dreckige Großstadt, bei der man nach ca. 10 Minuten, durch das ständige Hupen von allen Fahrzeugen, Kopfschmerzen bekommt. Wir haben dort übrigens keinen einzigen Supermarkt gefunden. Alle Läden bestanden mehr oder weniger aus 8 qm Garagen in absolut katastrophal hygienischen Verhältnissen (wenn man überhaupt von Hygiene sprechen darf).

 

Wir hatten dann endlich unsere ersten 7 von 12 Tagen hinter uns und überlegten nun, wie wir die letzten 5 Tage in Goa "überleben" werden.

 

Wir flogen nach Goa mit der Hoffnung, dass es besser wird. Am Flughafen wurde unsere Hoffnung schon zerstört, weil wir ganze 11 mal kontrolliert wurden. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass Politiker sich in Goa aufhalten und daher strengere Kontrollen gab. Das aber Zeltstangen zu einem echten Problem werden, haben wir nicht auf dem Schirm gehabt. Die Inder kennen keine Zelte. 

 

Angekommen in Goa hat uns dann unser Fahrer abgeholt. Er arbeitete für Titos Disco, das wir dann am Abend auch besucht haben. Bei der Türkontrolle hat Burcu die Frau vom Security umarmt und nicht verstanden, dass sie eigentlich kontrolliert werden sollte. Die Security war sichtlich irritiert aber umarmte sie dann auch zurück. Wir wollten uns eigentlich 5 tage im Hotel einschliessen, da wir das erste mal auf unserer Reise ein 4 Sterne Hotel gebucht hatten. Nach 3 Tagen haben wir es dann aber auch nicht mehr im Hotel ausgehalten und gingen zum nahegelegenen Strand. Es entpuppte sich aber als großer Fehler, denn der Strand war dreckig, es gab glotzende Massen von Indern, streunende Schweine, Kühe und Hunde, etc. Ein Betrüger steckte dann auch noch eine grüne Paste in Samets Ohr und wollte es "sauber" machen. Aber eine positive Sache in Goa gab es zumindest für unseren Magen. Wir haben ein, vermutlich israelisches, Restaurant gefunden, das wir jeden Abend aufgesucht haben. Es war der türkischen Küche sehr ähnlich. 

 

Und dann konnten wir aber auch endlich 3, nein 3000 Kreuze machen, dass wir das Land endlich verlassen können.  

 

 

Reisezeitraum: Oktober

Wetter: 32 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 12 Tage

Übernachtung via: Hotel

Übernachtungskosten: ca. 15€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 10€ pro Person pro Tag

Thailand

Da sind wir also zurück in der Zivilisation angekommen. Morgens um 4 Uhr in Bangkok gelandet fuhren wir zum Hotel. Ein early check in war leider nicht möglich, also haben wir versucht im McDonald's zu schlafen, aber das war sehr ungemütlich. Am Abend buchten wir dann eine Bootstour durch den Bangkoker Fluss. Es hat auf halber Fahrt angefangen zu regnen und als wir dann an einem der Tempel auf der anderen Seite des Flusses abgesetzt und nicht mehr abgeholt wurden, mussten wir feststellen, dass wir über den Tisch gezogen wurden. 

 

Am Abend nahm Samet eine Thai-Massage in Anspruch, weil ihn Rückenschmerzen plagten. Nach der Massage schmerzten ihn allerdings dauerhaft andere Stellen am Rücken. Burcu fütterte währenddessen die Fische im Fish-Spa mit ihrer Hornhaut. 

Leider war kurz zuvor der thailändische könig verstorben, sodass eine mehrwöchige Staatstrauer ausgerufen wurde. So trauerten täglich über 100.000 Menschen vor dem Grand Palace. Wir waren dann auch einmal dort und fanden uns dann in einer Parade wieder. 

 

Am nächsten Tag ging es dann auch schon mit dem Zug in Richtung Chiang Mai. Wir fuhren im sogenannten Sleeper Train, das Abends abfährt und morgens im Zielgebiet ankommt. Es war recht gemütlich und wir kamen erholt im Norden Thailands an. Im Hostel angekommen haben wir für ca 7€ pro Tag einen Roller angemietet. Wir fuhren zum Grand Canyon Wasserpark, bei dem Samet einen 8 m Sprung ins Wasser machen konnte. 

 

Aufregender war dann der Besuch bei einer Elefanten Sanctuary. Wir haben uns vor Eintritt vergewissert, dass die Elefanten nicht gefangen geworden sind. Man versicherte uns, dass es sich um befreite Tiere, z. B. aus einem Zirkus, handelt. Wir hatten ein gutes Gefühl und gingen rein. Wir haben dabei Elefanten mit Bananen gefüttert und sie gestreichelt. Die Haut fühlte sich sehr rau an, wobei der Rüssel sehr feucht war. Außerdem waren die Haare auf der Haut ziemlich fest. Ein Elefant war dann doch sichtlich froh uns zu sehen, wenn man es anhand seiner Erektion so beurteilen darf. Insgesamt kann man sagen, dass sie gut behandelt werden, obwohl auch sie nachts angekettet werden. Auf die Frage warum die Sanctuary das macht, sagten sie, dass sie noch immer Wildtiere seien und aus der Sanctuary fliehen könnten. Das wiederum hatte uns nicht so gefallen. 

 

Wir haben uns im Anschluss in einer Snake Farm eine Schlangen Show angeschaut, die nur für uns durchgeführt wurde, weil es gerade keine anderen Gäste gab. Es war schon erstaunlich wie schnell Schlangen sich bewegen können, weil einer der Schlangen beinahe flüchten konnte. 

 

Am Tag darauf wollten wir dann mal einen der schönen Wasserfälle besuchen. Das es ein ereignisreicher Tag wird, hatten wir nicht auf der Rechnung. Buchstäblich nicht auf der Rechnung. 

Also: Am Wasserfall angekommen gingen wir etwas weiter nach oben und machten dort einige Fotos. Samet entschied sich unter den Wasserfall zu begeben. Nach einigen weiteren Fotos und Videos wollte Burcu dazustoßen und legte alle Wertsachen ab. Als wir dann beide unter dem Wasserfall waren kam ein Familienvater aus England hoch und wollte sich dazu gesellen. Als dann aber sein 11-jähriger Sohn hochkam übersah er unsere Sachen und stieß mit seinem Fuß unser iPad an. Es war leider derart rutschig auf dem Felsen, sodass das iPad in Richtung Wasserfall rutschte. Dieser Moment kam uns wie in Zeitlupe vor. Nicht zu beschreiben wie uns das Herz in die Hose rutschte. PLATSCH...iPad im Wasser und weg war es. All unsere Bilder, Videos, digitalen Dokumente, SIM-Karte usw. waren weg. Wir haben dann ca. 2 Stunden nach dem Tablet gesucht, aber ohne Erfolg. Wir vereinbarten mit dem Familienvater uns das iPad zumindest zu ersetzen, auch wenn alle Daten futsch waren. Wir fuhren in zwei Shopping Malls bis wir einen autorisierten Apple Händler fanden. Als der Engländer dann die Preise sah, wollte er sich erst quer stellen und sah nicht mehr ein es zu ersetzen. Er begann mit Ausreden wie: es übersteigt das Limit meiner Kreditkarte. Da schlugen wir ihm vor es einfach mal auszuprobieren. Zu unserem Glück wurde die Karte durchgezogen ohne Aufforderung der PIN Eingabe, denn er hatte nach erfolgreicher Belastung gefragt ob man nicht normalerweise eine PIN eingeben muss. Da wurde auch spätestens ihm klar, dass es nun endgültig kein zurück gibt. Nach erfolgreicher Einrichtung und Anmeldung bei iCloud kam dann der Big Bang: es ist alles, aber auch alles an Daten auf dem iPad zu finden, dank iCloud. Kurz zuvor hatten wir den Speicher von 5 auf 50 GB erweitert und was ein Glück, dass es alles synchronisiert hat. Da wurde uns wieder einmal bewusst, wie GEIL Apple einfach ist. Ende gut, alles gut.


Reisezeitraum: Oktober

Wetter: 30 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 6 Tage

Übernachtung via: Hotel

Übernachtungskosten: ca. 10€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 8€ pro Person pro Tag


Vietnam

Unsere Reise ging nach 6 Tagen in Thailand weiter nach Vietnam. Wir hatten uns dafür den Norden mit dem Schwerpunkt Halong Bay ausgesucht. Gelandet sind wir in Hanoi von wo wir aus unsere Touren angetreten sind. Hanoi selbst ist eine typische Großstadt ohne Besonderheiten. 

 

Die erste Tour ging dann also zur Halong Bucht. Die Tour beinhaltete eine Nacht auf dem Boot und eine Nacht im Hotel auf Catba Island. Die anderen Gäste waren zumeist in unserem Alter und ebenfalls Backpacker. Sie kamen aus England, Wales und Island. Damit war die Truppe schon einmal harmonisch und für jede Menge Spaß war dann auch gesorgt. 

 

Eine Story, über die wir Tränen gelacht haben, war die von Josh Morgan.  Dass diese Story ein Nachspiel für uns beide hatte, werden wir nachher erwähnen. Er hatte also in Thailand etwas fischartiges gegessen, das seinen Magen verdorben hat. Er musste sich die ganze Nacht übergeben und hatte Durchfall. Zu allem Überfluss musste er dann einen Flug am nächsten Morgen antreten. Als er dann nach 17 Toilettenbesuche im Flieger saß, musste er kurz vor dem Start erneut auf Toilette. Aber die Stewardessen erlaubten es nicht, da sie schon auf dem Rollfeld waren. Sobald das Flugzeug abhob schrie er laut: "IT'S HAPPENIIIIIIIING" und lief Richtung Toilette. Die Passagiere waren wohl irritiert und hatten Angst bekommen. Ende des Lieds, er hatte sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Warum wir diese Geschichte aufführen, werdet ihr nachher noch lesen. 

 

Zurück zur Tour. Die Halong Bay umfasst 1969 Felsen und ist traumhaft schön. Die Nacht in unserer Kajüte auf dem Boot war sehr angenehm und wir hatten morgens wie abends einen wunderschönen Ausblick aus dem Fenster. Unser Guide war ebenfalls sehr unterhaltsam und hatte witzige Sprüche auf Lager wie: "say bye bye to driver but no bye bye to luggage."

 

Die zweite Tour, die wir ebenfalls aus Hanoi angetreten sind, ging nach Ninh Binh (Ning Bing ausgesprochen). Wir wollten dort die Mua Caves aufsuchen und hatten auch eine Bootstour durch die Caves gebucht. Eine sehr alte Dame hatte uns dabei über eine Stunde mit zwei Paddel herumgeführt. Wir haben auch eine Nacht in Ninh Binh verbracht, da wir uns mehr Zeit in der Natur lassen wollten. Am nächsten Tag sind wir dann wieder zurück nach Hanoi gefahren weil wir am Tag danach weiterfliegen mussten. Am Abend fiel uns dann auf, dass wir die GoPro nicht finden können. Der nächste Schock nach dem Verlust des iPads. Erneut haben wir etwas verloren. Mist. Wir haben dann panisch versucht zu rekonstruieren, wo wir das vergessen haben könnten. Als wir dann das Hotel in Ninh Binh anriefen und sie uns mitteilten, dass die GoPro bei Ihnen sei, war die Erleichterung erst einmal groß. Das Problem aber: es war schon 20 Uhr Abends und am nächsten Morgen ging unser Flieger nach Hongkong. Samet wollte die 200 KM hin und zurück mit dem Roller zurücklegen aber das hätte evtl. größere Risiken mit sich getragen. Nach großem hin und her fand das Hotel einen Taxifahrer, der bereit war für 50€ es zu uns nach Hanoi zu bringen. Natürlich haben wir sofort zugesagt und waren froh darüber. Am nächsten Morgen konnten wir dann vor unserem Flug tatsächlich unsere GoPro an der Rezeption abholen. 

 

Insgesamt ist Vietnam ein sehr schönes Land und die Menschen freuen sich sehr über Touristen. Sie sind dabei sehr bemüht ihr Land bestmöglich zu repräsentieren. Das einzig Negative waren die gegrillten Hunde bei manchen Streetfood Ständen. Aber es obliegt uns nicht darüber zu urteilen, da es nun mal zu ihrer Kultur dazu gehört. Schön war es dennoch nicht. 

 

Reisezeitraum: Oktober

Wetter: 33 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 6 Tage

Übernachtung via: Hostel, Boot, Hotel und Homestay

Übernachtungskosten: ca. 12€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 15€ pro Person pro Tag

 

Hongkong

Hongkong haben wir auf dem Weg nach Japan als 6-Tage Stopover mitgenommen. Unser Hostel befand sich in Kowloon, also nicht auf der Hongkong Island. Die Island ist aber mit der Metro  (10 Minuten Fahrt) gut zu erreichen. Als wir dann im Hostel ankamen und gerade erst unseren Indien-Schock hinter uns hatten, wurden wir erneut von zig Indern vor dem Gebäude angequatscht, ob wir ein Hostel benötigen. Wir hatten unser Hostel bereits über Booking.com gebucht, aber als wir an der Rezeption waren, sagte die Dame unsere Reservierung wäre erloschen. Man hätte uns versucht zu erreichen, was aber schlichtweg gelogen war. Man wollte uns über den Tisch ziehen und daraufhin sind wir gegangen. Die Dame war, wen wundert es, aus Indien. 

In dem Gebäude aber gab es noch zahlreiche weitere Hostels, sodass wir ein anderes fanden. Das Zimmer war ca. 4,5 qm "groß" und kostete für 5 Nächte 180€. Man ist nun mal in China und da herrscht Platzknappheit. 

 

Am ersten Tag sind wir zum Victoria's Peak hoch gefahren (Burcu) bzw. gewandert (Samet). Von dort hat man eine atemberaubende Sicht auf die Skyline von Hongkong. Oder aber eben aus Kowloon am Pier, wo täglich um 20 Uhr eine Lichtershow stattfindet. Zahlreiche Touristen und Zuschauer sind dort zu sehen. Die Show haben wir dann gemeinsam mit Patrick Kirchberg und seiner Freundin Natali aus Krefeld genossen, die wir zufällig in einem Supermarkt getroffen haben. Die Welt ist halt manchmal doch sehr klein. Wir haben weitere Abende zusammen verbracht und sie dabei von unserer Spendenaktion inspiriert. Da haben die beiden, die sich ebenfalls auf Weltreise befanden, kurzfristig entschieden auch eine derartige Aktion durchzuführen. Das hat uns sehr glücklich gemacht. 

 

Einen weiteren Freund und ehemaligen Kommilitonen, Tim Schwarz, konnten wir auch nach Jahren mal wieder antreffen. Tim wohnt schon länger in Hongkong und hatte uns auf einen leckeren Kaffee eingeladen. Wir hatten schon einige Kilometer auf den Beinen, das man leider auch roch (Sorry nochmals Tim). 

 

Wandern kann man in Hongkong auf dem Dragon's Hike. Eine eher leichte Wanderung mit Aussicht auf den Ozean. 

 

Insgesamt ist Hongkong eine sehr lebenswerte Stadt, das aber nicht typisch China ist. Man spricht hier von einem Land, aber zwei Systemen. Hier gelten andere Regeln zum Rest von China, beispielsweise zahlt man hier mit Hongkong Dollar und nicht mit chinesischen Yuan. Es ist eine äußerst saubere und moderne Metropole, das ein hervorragendes öffentliches Verkehrsnetz hat. Zudem ist es so international, dass man fast gar nicht das Gefühl hat in China zu sein. 

 

Reisezeitraum: November

Wetter: 32 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 6 Tage

Übernachtung via: Hostel 

Übernachtungskosten: ca. 30€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 25€ pro Person pro Tag

 

Japan

Japan war schon immer interessant, weil die noch einmal eine ganze Ecke anders sind als der Rest von Asien. Es ist eine komplett andere Kultur im Vergleich zu Europa und genau das macht es vielleicht auch so interessant. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. 

 

Wir hatten für unseren 7-tägigen Aufenthalt in Japan lediglich die Metropole Tokyo ausgesucht. Die Übernachtungen haben wir aus Kostengründen zwei verschiedene Hostels gebucht. Das Hostel Emblem war das beste Hostel, das wir jemals gesehen haben. Die Bezeichnung Hostel ist für diese Unterkunft eher eine Beleidigung. Nach langer Zeit in kleinen und günstigen Unterkünften war das für uns Luxus pur. 

 

Zudem war Tokyo deutlich kühler, weil wir bis dahin nur Temperaturen über 30 Grad Celsius gewöhnt waren. Wir hatten uns aber in Vietnam schon darauf vorbereitet und  günstig eine Jacke gekauft. 

 

Die erste Attraktion, die wir uns angesehen haben, war die Kreuzung in Shibuya. Sie ist die größte Fußgängerkreuzung der Welt. Innerhalb von Minuten entsteht auf jeder Seite eine Traube von tausenden Menschen. Bei grüner Ampel sieht man dann eine Invasion von Fußgängern. Wir haben uns das Ganze aus dem Starbucks angeschaut, das aus der 1. Etage einen guten Blick gewährt. Wir haben dabei auch mehrere Time-Lapse Videos gedreht (siehe unseren YouTube Kanal). Vor allem Abends macht es ungeheuer Spaß dort einfach die Menschenmenge zu beobachten. 

 

Eine grandiose Aussicht auf die Metropole Tokyo hat man aus dem Tokyo Metropolitan Government Building. Man fährt 44 Etagen hoch und hat eine 360 Grad Sicht auf die gesamte Stadt. Das beste daran: es ist kostenlos (Danke an Soufian für den Tipp). Generell gehen wir auf solch hohe Gebäude kurz vor Abenddämmerung, sodass man fast alle Tageszeiten mitnehmen kann. 

 

Aus der Höhe sieht man den riesigen Yoyogi Park, den wir am Tag darauf besucht haben. Ein ruhiger und schöner Park, das unweit von dem Meiji-Schrein ist. Das ist die Ruhestätte von wichtigen Personen aus der Vergangenheit. 

 

Einen weiteren Tag haben wir dann auf der künstlichen Insel auf Odaiba verbracht. Es gibt dort Shopping Malls, Museen, Restaurants, die kopierte Freiheitsstatue und viele Freizeitangebote. 

 

Einmal waren wir sogar Döner essen. Kostenpunkt 7€. Als wir dann einmal türkisches Brot essen wollten und den Dönermann fragten ob er uns doch dieses Brot verkaufen möchte, schockierte er uns mit dem Preis von 5€. Ein richtiger Türke hätte uns das kostenlos mitgegeben, aber nun gut. 

 

Insgesamt hat uns Japan sehr gut gefallen, da die Menschen dort sehr hilfsbereit sind und eine hohe Serviceorientierung haben. Das Land ist ultramodern, das sich beispielsweise bei den Toiletten zeigt. Diese sind Hightech-Sitze mit Funktion wie Musik, Sitzheizung, Wasserstrahl etc.

Die Architektur ist eine ganz eigene und ist fantastisch anzusehen. So gradlinig und durchdacht. Des weiteren wird Disziplin in Japanischen Kultur groß geschrieben. Das bemerkt man beispielsweise in der Metro, bei der alle still und ruhig sind. Das einzig negative in Japan ist, dass es sehr sehr teuer ist. Ob Metro fahren, essen oder übernachten...alles nicht backpackerfreundlich. Apropos Backpack, wir konnten uns von einigen Kilos befreien indem wir überschüssige Sachen Christina, die zufällig zur selben Zeit in Tokyo war, mitgeben konnten. 

 

Reisezeitraum: November 

Wetter: 12-17 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 7 Tage

Übernachtung via: Hostel

Übernachtungskosten: ca. 50€ pro Nacht  (für 2 Personen)

Verpflegungskosten: ca. 25-30€ pro Person pro Tag

Philippinen

Die Philippinen war eines der Länder auf die wir uns mit am meisten gefreut haben. Alleine schon bei der Recherche wird einem klar, wie schön dieses Land sein muss. Das Land besteht aus 7107 Inseln, das es unmöglich macht alle Inseln zu erkunden. Wir wollten dennoch versuchen so viele wie möglich mitzunehmen. Was wir hierbei jedoch unterschätzt haben, ist es von Insel A zu Insel B zu gelangen. Das ist uns gleich zu Beginn aufgefallen als wir von Cebu nach Bohol wollten. So mussten wir eine 2,5 stündige Fahrt mit der Fähre auf uns nehmen. Auf dem Weg zum Pier hat unser Uber-Fahrer auch noch einen Unfall gebaut. Wir wissen nicht ob es Karma ist, aber er ist einen Umweg gefahren, wie wir im nachhinein feststellen mussten. In Bohol selbst haben wir die Chocolate Hills, einige Strände und den Tersier Sancuntary besichtigt. Man weiß bis heute nicht, wie diese schön geformten Hügel entstanden sind. 


Danach führte unser Weg zürück nach Cebu Island, um von dort aus nach Boljon zu gelangen. Am Busbahnhof freuten wir uns, dass die Busse mit Wifi ausgestattet sind. Zumindest stand auf dem Bus: "Free Wifi" und als wir eingestiegen sind, stand in dem Bus: "No Wifi". Unser eigentliches Ziel war Oslob, das ca. 30 Minuten von Boljon enternt ist, um mit den Walhaien zu schnorcheln. Im Hostel wurde uns empfohlen sehr früh vor Ort zu sein, damit man dem großen Trubel entgehen kann. Also standen wir  am nächsten Morgen um Punkt sechs Uhr am Strand von Oslob. Obwohl wir sehr früh da waren, waren schon 80-100 andere vor uns da. Der Preis im Vergleich zu Mexiko war spottbillig. In den Flitterwochen wollten wir nämlich das gleiche für 200€ buchen, ist aber damals daran gescheitert, dass die Walhaie noch nicht in der Region waren. Hier zahlten wir lediglich 20€ pro Person. Nach der Anmeldung und dem Briefing sind wir in einer 8er Gruppe auf einem Boot zu den Walhain gepaddelt. In den nächsten 45 Minuten war alles wie ein Traum. Wir sind den Walhaien so nah gekommen, das wir den Sog aus den Mäulern gespürt haben. Obwohl wir wussten, dass diese Tiere harmlos sind und Menschen nicht angreifen, hatten wir großen Respekt vor diesen Giganten. Auf der Wasseroberfläche wurden diese von mehreren Leuten gefüttert, sodass sie ständig oben waren und wir Fotos und Videos machen konnten. Das Gefühl, diesen wundervollen und eleganten Wesen in ihrer natürlichen Umgebung begegnen zu dürfen, ist nicht zu beschreiben. Man muss es einfach mal erlebt haben. 


Nach diesem Adrenalinstoß sind wir zu den Aguinid Falls gegangen. Da es nicht erlaubt ist auf eigene Faust die fünf Level des Wasserfalls zu erkunden, muss man sich jeweils einen Guide buchen. Am Anfang hatten wir noch kein Verständnis dafür, aber als wir von Level zu Level hochgestiegen sind verstanden wir den Sinn dahinter. Die Felsen sind sehr rutschig und steil; man unterschätzt das Ganze. Jedes dieser 5 Level ist unterschiedlich schön. Auf Level fünf hat Burcu die Spa-Fische mit ihren Füßen gefüttert, während Samet drei weitere Level hochgestiegen ist. 


Weiter ging die Reise nach Moalboal, das ebenfalls auf Cebu Island liegt. Moalboal ist primär ein Ort zum Schnorcheln und Tauchen. Beispielsweise konnte man vom Strand aus das Schauspiel von abertausenden Sardinen und Schwärmen mit Schnorchel beobachten. Während Samet dort tauchen war, ist Burcu am Strand der Sardinen einer großen Schildkröte begegnet. Diese kommen wohl regelmäßig dahin. 


In Moalboal haben wir auch eine Canyoningtour zu den Kawasan Falls gebucht. Man startet dabei von ganz oben und arbeitet sich von Level zu Level nach unten. Jedes dieser Level hatte wieder etwas besonderes, das uns manchmal den Atem geraubt hat. Das türkise Wasser ist derart schön, das es einem surreal vorkommt. Die Tour beinhaltete vier Sprünge aus 3, 5, 10 und 15 Metern. Das Highlight war definitiv der letzte Sprung aus 15 Metern Höhe. Wir haben natürlich alle Sprünge mitgemacht, Samet hat sich beim zweiten Sprung aus 15 Metern am Steißbein verletzt. Die unglückliche Landung führte zu einer Prellung, die noch Wochen danach anhielt. Burcu musste sich bei ihrem letzten Sprung überwinden und buchstäblich über ihren eigenen Schatten springen. ADRENALIN PUR! Es war Burcus jump of her life. 


Im letzten Level ganz unten war der Wasserfall am stärksten. Man kann sich nicht vorstellen wie stark Mutter Natur sein kann, bis man sich darunter stellt. Kawasan Falls gehört zu den Top drei Aktivitäten unserer Reise. 


Wie klein die Welt ist, fiel uns dann beim Abendessen im Restaurant auf. Unsere Tischnachbarn sprachen Deutsch und zufällig hörten wir, dass sie über den Krefelder Club KuFa sprachen. Wir fragten daraufhin wo sie herkommen und stellten fest, dass sie auch Krefelder waren. Ein Stück Heimat auf den Philippinen dachten wir uns und verbrachten den Abend gemeinsam. Das war bereits das zweite mal, dass wir zufällig Krefelder auf unserer Weltreise trafen. Krefeld scheint doch eine Weltmetropole zu sein. 


Bevor wir am nächsten Tag unsere Reise nach Borocay antraten, haben wir einen kurzen Stopp bei Mc Donalds eingelegt. Burcu ass einen Mc Chicken, Samet einen Big Mäc. Warum wir das hier erwähnen werdet ihr gleich erfahren. Bis zu unserem Ziel in Borocay mussten wir fast alle zur Verfügung stehenden Transportmöglichkeiten wahrnehmen. Angefangen mit dem Tricycle über Bus, Taxi, Flugzeug, erneut Bus, Fähre und zu guter letzt wieder Tricycle, haben wir nach ca. 20 Stunden unser Hostel erreicht. Burcu klagte über Übelkeit, was wir auf die lange fahrt zurückführten. Nun könnt ihr wahrscheinlich erahnen warum wir vorhin Mc Donalds erwähnt haben. Kurzum: zwei Magendarminfektionen, Krankenhausbehandlung, eine Infusion, sieben Tabletten am Tag und vier Tage mit Schmerzen im Bett. Das erinnert irgendwie an die Geschichte von Josh Morgan: "IT'S HAPPENIIIIIIIING" (siehe Vietnam). Burcu hat diese Geschichte so oft erwähnt, dass ihr das nun selbst passiert ist.


Unser Hostel war direkt am White Sand Beach und stellte sich als Partyhostel heraus. Hier fand man Menschen aus aller Welt. Samet machte einen interessanten Tauchgang an einem Schiffswrack, das auch als Teil der Deep Dive Adventure war. Das ist eine zusätzliche PADI Tauchzertifizierung, die es erlaubt bis auf 30 Meter Tiefe zu tauchen. Diese musste er machen, damit er seinen Traum mit Haien zu tauchen erfüllen kann. Der Tauchspot Yapak gilt als ein extrem schwieriger Tauchgang, weil die Strömung sehr stark ist und man einen sogenannten "negative  entry" durchführen muss. Das heißt, dass man rückwärts mit dem Kopf zuerst ins Wasser eintauchen muss und gleichzeitig eine Tiefe von mindestens fünf Metern erreichen muss, sonst zieht die Strömung einen in die falsche Richtung. Die Sicht war katastrophal und unter zwei Metern. Man hat nichts als blau gesehen. Bei einer Tiefe von 30 Metern angekommen wurde es zudem dunkler. Nur ein Kompass und eine Taschenlampe trugen zur Orientierung bei.  Wohlmöglich schwammen die Haie um uns herum, aber aufgrund der schlechten Sicht waren sie nicht zu sehen. Es war ein sehr mulmiges Gefühl. 


Nachdem Burcu wieder auf den Beinen war konnten wir die Insel ein wenig erkunden. Am White Sand Beach durften wir die Drohne nicht aufsteigen lassen; warum auch immer. Angeblich braucht man eine spezielle Genehmigung, die man am Flughafen beantragen kann (Bullshit). Also machten wir uns auf dem Weg zum Puka Shell Beach, der deutlich leerer und schöner war (siehe Videos in unserem Youtube Kanal). 


Unser nächstes Ziel war die Insel Palawan, die 2014 zur schönsten Insel der Welt gekürt wurde. Auf dem Weg dorthin standen wir zum ersten Mal in unserem Leben vor geschlossenen Türen an einem Flughafen. In Palawan gelandet sind wir zuerst nach Sabang zum Underground river gefahren, das zu den sieben neuen Weltwundern gehört. Leider fuhren aufgrund des rauen Meeres keine Boote dorthin. So blieb nur die Option den 4,5Km langen Fußmarsch durch den Dschungel zu gehen. Burcu war noch angeschlagen und Samet musste alleine den Weg auf sich nehmen. Samet unterschätzte den Weg und nahm nur ca. 0,3 Liter Wasser mit. Dementsprechend kam er völlig dehydriert ins Hostel zurück. Der Underground River selbst ist zwar beeindruckend, aber kein must-see. Umso mehr freuten wir uns auf El Nido, im Norden von Palawan. 


In El Nido angekommen fuhren wir mit einem Roller zum Nacpan Beach. Während Samet im Wasser war, bemerkte er plötzlich, dass ein Sog ihn nach hinten zog. Als Schwimmer versuchte er nicht in Panik zu geraten und versuchte in Richtung Strand zu schwimmen. Das gelang nur mit Mühe und Not. Hinter ihm jedoch war ein Paar, dem das nicht gelang. Weder das Schwimmen, noch das mit dem Ruhe bewahren. Die Frau zappelte panisch herum und fing an zu schreien. Durch den starken Sog wurden das Paar und Samet in Richtung Ozean gezogen. Die Frau hat aus Verzweiflung beinahe ihren Mann ertrunken, indem sie ihn nach unten drückte um selbst auf der Wasseroberfläche zu bleiben. Samet versuchte die Lifeguards zu rufen und schrie um Hilfe. Als diese die Gefahr erkannten reagierten sie schnell und eilten zur Hilfe. Das Paar wurde aus dem Wasser gezogen und zurück blieb nur der Schock. Man sollte die Kraft des Meeres nicht unterschätzen, denn ohne die Lifeguards wäre die Situation sicherlich ganz anders verlaufen. 


Bei einer Bootstour haben wir als erstes die Small Lagoon angefahren und mieteten uns dort ein Kanu. Es war ein unglaubliches Farbvaleur, ein Wunder der Natur. Der nächste Stop war die Secret Lagoon, ein versteckter Pool in einer Höhle. Hier kann man nur durch eine kleine Felsspalte rein. Am Big Lagoon konnten wir einige Drohnenaufnahmen machen (s. YouTube Kanal). Die letze Insel auf der Liste war der 7 Commando Beach. Mit Kaffee und einem Bukogetränk (frische Kokosnuss) in der Hand verbrachten wir hier die nächsten Stunden. Ein recht einsamer Strand, bei dem man echt die Seele baumeln lassen konnte. 


Neben den ganzen Abenteuern hatten wir uns ja auch vorgenommen, Menschen auf unserer Reise zu helfen. Die Menschen auf den Philippinen sind uns dabei besonders ans Herz gewachsen. Da wir eine Reihe von Spenden noch offen hatten, haben wir all diese zusammengelegt und kurzfristig ein Projekt gestartet. Es war wichtig, dass wir vertrauensvolle Personen mit einbinden, idealerweise Einheimische. So wendeten wir uns an das Paar bei dem wir unsere Tour gebucht hatten. Als wir sie auf unsere Idee ansprachen, waren sie begeistert und bereit uns dabei zu helfen, die Richtigen mit der Großspende zu erreichen. Am Tag darauf sind wir mit einem Minibus zur nächstgelegenen Stadt gefahren, um im Großhandel einzukaufen. Wir haben insgesamt 120 KG Reis, 240 Dosen Sardinen, 240 Packungen Nudeln, 240 Packungen Sojaöl, 60 Päckchen Kaffee, 60 Päckchen Seife, Süßigkeiten, Kekse etc. eingepackt und konnten damit über 60 Familien im Dorf Bebeladan versorgen. Zusätzlich haben wir die Schule des Dorfes  jeweils mit 50 Schultaschen, Bleistiften, Kugelschreibern, Radiergummis, Lineale, Zahnbürsten, Blöcke, Lernheftchen, Wachsmalstiften und sieben Klassen mit jeweils einer Uhr, Poster mit Alphabet Tieren und Hymne, Globus, Anspitzer, Malfarben + Pinsel und Filzstiften ausstatten können. Wir wurden im Dorf sehr freundlich empfangen, beispielsweise hat man für uns ein Poster vorbereitet in dem man uns willkommen heißt. Man hatte das Gefühl das ganze Dorf wartet schon auf uns. Wir haben den vollbeladenen Minibus entladen und die Päckchen für die Familien sowie die Schultaschen vorbereitet. Bei der Verteilung hat man ihre Dankbarkeit spüren können. Obwohl es für uns sehr anstrengend gewesen ist, war es einer der besten Tage unserer Reise. An dieser Stelle nochmal ein riesen Dankeschön an all die Spender, die uns das ermöglicht haben. Das Video hierzu könnte ihr auf unsere, YouTube Kanal sehen. Anschauen lohnt sich!


Unsere Tage auf den Philippinen waren fast um. Nur noch eine Nacht in Puerto Princesa war übrig, sodass wir von dort aus nach Australien fliegen wollten. Wir verbrachten die Nacht in einer einfachen Unterkunft in der Nähe eines Dschungels. Der Dschungel war aber näher als wir glaubten, so befand sich ein Lebewesen in Samets Hose. Als er bemerkte, dass da irgendetwas ist, zog er seine Hose runter und zack sprang ein Frosch aus der Hose. Kurz bevor er heraussprang, entleerte er seine Blase. Frösche tun dies, um bei einer Flucht Gewicht zu verlieren und leichter zu sein. 


Am Abend wartete aber eine wesentlich schlimmere Sache auf uns. Beim Flug von Puerto Princesa nach Manila, wurde uns ein Thunfisch-Sandwich serviert. Nachdem wir es aufgegessen hatten, war der Magen von Samet etwas verstimmt. Wir haben uns erst einmal nichts dabei gedacht. Nach der Zwischenlandung in Manila ging aber dann die Karusselfahrt los. Samet musste sich ein ums andere mal übergeben und bekam zudem Durchfall. Fieberähnliche Symptome waren auch noch zu beobachten. Den 6 Stunden Aufenthalt in Manila + 11 Stunden Flug von Manila nach Sydney verbrachte Samet in der Toilette. Selbst die Macher der Fontänenshow in Dubai hätten gestaunt. Der Körper hat alles mögliche getan, um das Gift auszuscheiden. Dementsprechend war er bei der Landung in Sydney völlig ausgetrocknet und musste sogar mit einem Rollstuhl herausgefahren werden. Es stellte sich heraus, dass es keine Magen-Darm-Grippe war, sondern eine Lebensmittelvergiftung. Auch sowas gehört wohl zu jeder guten Reise dazu. 


Reisezeitraum: November-Dezember 

Wetter: 33 Grad Celsius 

Dauer des Aufenthalts: 22 Tage

Übernachtung via: Hotel

Übernachtungskosten: ca. 10€ pro Nacht pro Zimmer

Verpflegungskosten: ca. 7€ pro Person pro Tag

Australien

In Sydney angekommen war Samets Körper noch sehr erschöpft. Aufgrund der wenigen Tage, die wir in Sydney zur Verfügung hatten, haben wir die Stadt und ihre Strände trotzdem noch erkunden können. Es ist eine sehr lebenswerte Stadt, die unglaublich viel zu bieten hat. Sie erinnert sehr an San Diego, der vermutlich lebenswertesten Stadt der Welt :-)


Ein echtes Highlight war das Queen Victoria Building, die mit zahlreichen Boutiquen, Cafés und Restaurants zum Spazieren einlädt. Insbesondere die altmodischen Uhren in der Mitte des Gebäudes erinnern an die 20er Jahre. Die Sydney Opera hatte man sich allerdings etwas größer vorgestellt. 


Kaum zu glauben, aber wir fanden tatsächlich jeweils ein türkisches Restaurant aus Samets türkischen Heimatstadt Konya und Burcus Heimatstadt Kayseri. Für Samet war das ein Stück Paradies, weil er nach Jahren endlich mal wieder die türkische Pizza nach Konya-Art essen konnte. 


Da wir kurz vor Weihnachten dort waren, feierte man die feien Tage hier bei 26 Grad Sonne und eher am Strand als zu Hause. 


In Melbourne haben wir ein ähnliches Sightseeing-Programm, wie in Sydney durchgeführt: Strände, Bahnhof, Bibliothek, Parks, Museen, etc. 


Ein Highlight war dabei unser Besuch in einem türkischen Supermarkt. Dort haben wir erst einmal Sucuk (türkische Knoblauchwurst) und türkischen Tee gekauft und uns die nächsten Tage davon ernährt. Einfach ein Genuss und ließ uns sogar vergessen, was wir in Deutschland alles vermisst hatten. 


Apropos Supermarkt: wir haben in Sydney und Melbourne Aldi-Supermärkte besucht. Die Preise für Lebensmittel & co. sind in Australien deutlich höher als in Deutschland, aber es war dennoch etwas günstiger als in anderen Supermärkten. 


Kurzum: ebenfalls eine lebenswerte Stadt, aber so richtig viel haben wir von Australien nicht gesehen. Daher möchten wir noch einmal dorthin, aber dann mehrere Wochen Zeit nehmen.